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Ostseefakten-Check: Wie tief ist die Ostsee?
Die Ostsee, auch Baltisches Meer genannt, ist ein faszinierendes Binnenmeer im Norden Europas. Umgeben von neun Ländern, darunter Deutschland, Schweden und Polen, spielt sie eine bedeutende Rolle in der Geschichte, Wirtschaft und Ökologie der Region.
Ostsee in Zahlen
Das wichtigste zusammengefasst
- Lage: Nordeuropa, umgeben von Dänemark, Deutschland, Polen, Litauen, Lettland, Estland, Russland, Finnland und Schweden
- Fläche: ca. 377.000 km²
- Durchschnittliche Tiefe: ca. 55 Meter tief
- Wassertemperatur: Sommer: 16-20°C, Winter: 0-4°C
- Salzgehalt: ca. 7-8 Promille (deutlich niedriger als in den Ozeanen)
- Wichtige Hafenstädte: Lübeck, Rostock, Gdańsk, Klaipėda, Sankt Petersburg
- Größte Insel: Gotland (Schweden), ca. 3.140 km²
- Bedeutende Meerengen: Kattegat, Skagerrak
- Besonderheiten: Brackwassermeer (Mischung aus Salz- und Süßwasser), reich an Inseln und Schären)
- Jährlicher Touristenbesuch: ca. 30 Millionen Menschen
Wie tief ist die Ostsee?
Die Ostsee hat eine faszinierende geologische Geschichte, die ihre heutige Tiefe maßgeblich beeinflusst. Nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren formten riesige Gletscher das Gebiet. Als diese Gletscher schmolzen, hinterließen sie ein großes Becken, das sich mit Wasser füllte – die frühe Ostsee. Ursprünglich ein Süßwassersee, entwickelte sich die Ostsee im Laufe der Zeit zu einem Brackwassermeer durch den steigenden Meeresspiegel und die Verbindung zur Nordsee.
Die durchschnittliche Tiefe der Ostsee beträgt etwa 55 Meter, mit dem Landsorttief vor der schwedischen Küste als tiefsten Punkt mit 459 Metern. Diese Tiefe ist das Ergebnis der geologischen Prozesse während und nach der Eiszeit.
Im Vergleich zur Nordsee, die durch den direkten Einfluss des Atlantiks geformt wurde und eine durchschnittliche Tiefe von 95 Metern sowie eine maximale Tiefe von 700 Metern hat, ist die Ostsee deutlich flacher.
Wie salzig ist die Ostsee im Vergleich zur Nordsee?
Der Salzgehalt der Ostsee ist deutlich niedriger als der der Nordsee. Während der Salzgehalt der Nordsee etwa 30-35 Promille (‰) beträgt, liegt der Salzgehalt der Ostsee nur bei etwa 7-8 Promille. Diese Differenz entsteht durch mehrere Faktoren:
- Begrenzter Wasseraustausch: Die Ostsee ist ein Binnenmeer mit nur einer schmalen Verbindung zur Nordsee durch die Dänischen Meerengen. Dieser eingeschränkte Wasseraustausch reduziert die Menge an salzhaltigem Wasser, das in die Ostsee gelangt.
- Zufluss von Süßwasser: Viele große Flüsse wie die Oder, Weichsel und Newa münden in die Ostsee und bringen große Mengen Süßwasser mit sich. Dieses Süßwasser verdünnt den Salzgehalt weiter.
- Geringe Verdunstung: Aufgrund des kühleren Klimas in den nördlichen Breiten verdunstet weniger Wasser aus der Ostsee als aus wärmeren Meeren. Weniger Verdunstung bedeutet, dass der Salzgehalt nicht so stark ansteigt.
Gibt es Gezeiten an der Ostsee?
Ja, es gibt Gezeiten an der Ostsee, aber sie sind kaum spürbar. Dies liegt daran, dass die Ostsee nur eine schmale Verbindung zur Nordsee hat, die die Gezeitenwellen dämpft. Zudem hat die Ostsee eine relativ kleine Wasserfläche und flache Küsten, die die Auswirkungen der Gezeiten weiter reduzieren. Insgesamt betragen die Gezeitenunterschiede in der Ostsee nur wenige Zentimeter bis etwa 30 Zentimeter, was im Vergleich zu den offenen Ozeanen minimal ist. Diese Faktoren machen die Gezeiten an der Ostsee für das Auge kaum wahrnehmbar.
Wie ist das Klima an der Ostsee?
Die Ostsee erlebt ein gemäßigtes Klima, das von milden Sommern und kalten Wintern geprägt ist. Die Durchschnittstemperaturen im Sommer liegen zwischen 16 und 20°C, während sie im Winter auf 0 bis 4°C fallen. Aufgrund ihrer nördlichen Lage frieren Teile der Ostsee im Winter regelmäßig zu, besonders in den flacheren und nördlicheren Gebieten.
Das Wetter an der Ostsee wird stark von den umliegenden Landmassen beeinflusst, was zu wechselhaften Bedingungen führen kann. Starke Winde und Stürme sind keine Seltenheit und können besonders im Herbst und Winter auftreten. Diese Winde treiben die Strömungen in der Ostsee an und beeinflussen das regionale Wetter erheblich.
Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Ostsee. Ansteigende Temperaturen führen zu milderen Wintern und verringern die Eisbildung, was wiederum das Ökosystem der Ostsee beeinflusst. Zudem können wärmere Wassertemperaturen das Wachstum von Algen fördern, was zu Problemen wie der Eutrophierung führen kann.
Welche Tier- und Pflanzenarten sind typisch für die Ostsee?
Die Ostsee beherbergt eine einzigartige Mischung aus marinen und süßwasserabhängigen Arten, die sich an das Brackwasser angepasst haben. Diese spezielle Zusammensetzung von Salzwasser und Süßwasser führt zu einen sehr geringen Salzgehalt, der bei etwa 7-8 Promille liegt – viel niedriger als in jedem anderen Weltmeer. Daher müssen viele Arten sowohl in salzigem als auch in süßem Wasser überleben können. Diese Anpassungsfähigkeit macht die Flora und Fauna der Ostsee einzigartig und faszinierend.
Flora
Die Pflanzenwelt der Ostsee umfasst hauptsächlich Algen und Seegräser. Besonders verbreitet sind Grünalgen, Braunalgen und Rotalgen. Seegraswiesen, vor allem das Gewöhnliche Seegras (Zostera marina), sind wichtige Lebensräume für viele marine Organismen und spielen eine bedeutende Rolle im Ökosystem der Ostsee.
Fauna
Die Tierwelt der Ostsee ist ebenso vielfältig wie faszinierend. Zu den häufigsten Fischarten gehören Hering, Dorsch und Sprotte. Diese Fische sind nicht nur ökologisch wichtig, sondern auch von wirtschaftlicher Bedeutung für die Fischereiindustrie der Anrainerstaaten.
Zusätzlich beherbergt die Ostsee verschiedene Meeressäuger, darunter die stark gefährdete Ostsee-Schweinswalpopulation. Auch Seehunde und Kegelrobben sind in bestimmten Gebieten anzutreffen.
Die Ostsee bietet zudem Lebensraum für viele Vogelarten, die die Küstenregionen als Brut- und Rastplätze nutzen. Arten wie die Eisente, der Schellente und der Kormoran sind hier häufig zu sehen.
Welches sind die schönsten Orte an der deutschen Ostsee?
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